Künstlerische Kleider – Individuelle Mode

Heute wollten wir euch einmal Kleider vorstellen, die vielleicht unbedingt tragbar sind und wenn dann nur in ganz bestimmten Situationen. Sie fallen auf, sind speziell und eigentlich eher ein Kunstwerk. Die Rede ist von Künstlerkleidern oder auch künstlerischen Kleidern, wie sie oft genannt werden.

Kunstbewegungen beschäftigten sich mit Mode

Die Bewegung um die künstlerischen Kleider entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Vertreter des „Arts and Crafts Movement“, der Präraffaeliten und des „Aesthetic Movement“ erneuerten die Damenbekleidung unter kunstästhetischen Gesichtspunkten. Auch hygienische und gesundheitliche Aspekte spielten in der Erneuerung eine große Rolle. Viele Künstler waren dabei unter anderem der Kunsthandwerker und Schriftsteller William Morris, Die Maler James Whistler, Dante Gabriel Rosseti und Edward Burne- Jones und auch der Schriftsteller Oscar Wilde.

Mode, die nicht einschnürt

Ihnen war die individuelle Kleidung wichtig und so machten sie sich an künstlerische Stoffdesigns, aufregende Materialien und funktionsgerechte Technologien. Dabei wurde zum Beispiel auf das Korsett verzichtet, damit die Bewegungen der Frauen nicht mehr eingeschränkt waren. Vorbild für die später entwickelten Kleider waren die Spätgotik und die frühe Renaissance. Im Mittelpunkt standen weit fallende Hemdkleider mit Gürtel und große Puffärmel und flache Schuhe. Die Frauen der Künstler und einige wenige Anhänger fanden die Mode sofort toll. Weit verbreitet hat sie sich allerdings nicht, da sie zu unterschiedlich zu den damaligen Gegebenheiten in der Mode waren. Die beginnenden Konfektionen wurden von ihnen abgelehnt und so kann man sagen, dass sie hauptsächlich in One Size arbeiteten.

Handgemacht vor maschinell

Maschinelle Arbeiten wurden von den Künstlern abgelehnt, da die Individualität verloren geht und alles gleich aussieht. Handgemachtes zogen sie vor. Zwar waren ihre Kleider wiederholbare Muster, hätten also in Massenanfertigungen hergestellt werden können, aber sie waren künstlerisch elitär, sodass jedes Model anders aussah. Dazu verwendeten sie handgewebte, teure und handbedruckte Stoffe und Materialien. Allgemein entsprachen diese Stoffe nicht dem Geschmack der breiten Masse, wodurch ein absoluter Trend um die Mode der künstlerischen Kleider ausblieb.

Skulpturen & Architektur in der Mode

Auch um das Jahr 1900 gab es wieder solch eine Bewegung, die die alte Bewegung aufgriff. Hierbei war nun neu, dass die Kleider auch eng anliegen durften, um so neue Formen zu erschaffen. Die Muster waren geometrisch, aber auch abstrakt floral und wandelten sich später zu ornamentalen Linien unter dem Einfluss des Künstlers Peches um. In Deutschland gab es die Bewegung auch, doch sie erschuf er funktionell geschnittene Kleidung. Funktionslose Verzierungen gab es nicht und so wurden Verzierungen als betonte Ornamente zu einem eigene, organischen Leben hervorgerufen. Immer wieder gab es diese Bewegung, die verschiedene Funktionen von Kleidung in den Vordergrund stellte und sie teilweise auch abstrahierte. Ab den 70iger Jahren fanden Skulpturen und Architektur ihren Einzug in die Modewelt und von ihr waren ab diesem Zeitpunkt auch die Kleider geprägt.

Künstlerische Kleider – Individuelle Mode

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