V-Linien- Kleider

Heute kommen wir zu unserem vorletzten Teil des Linienführungs- Alphabets. Dieser Teil ist der V-Linie gewidmet, die oftmals bei Kleidern im Haute Couture Bereich eingesetzt wird und deswegen öfter für großes Aufsehen sorgt. Die V-Linie erinnert an den Buchstaben „V“. Das „V“ hat unten einen spitzen Punkt und läuft nach oben hin gleichmäßig aus. Wenn ihr den Buchstaben „V“ nun auf den Körper übertragt, ist die Spitze des „V´s“ der Saum beim jeweiligen Kleidungsstück und oben, die weit auslaufenden Enden, befinden sich an der Schulter. Auf die V-Silhouette übertragen bedeutet das nun, dass der Oberkörper, besonders die Schulterpartie ziemlich breit und auffällig ausfällt. Der Saum ist eng, es gibt keine Hüften und fast keine Taille. Die Betonung bei diesem Schnitt liegt ganz klar am Oberkörper. Dünne Beine sind ein Muss bei der V-Linie, denn sie finden besondere Betonung in dieser Silhouette.

Optische Macht durch die V-Linie

Doch wer hat denn diese Silhouette erfunden? Schiaparelli! Er kam bereits im Jahr 1933 auf die Idee zur Linienführung. In der damaligen Zeit war es normal, den Oberkörper zu betonen. So gab es Bolero- Jäckchen zu Kleidern, Puffärmel, auffällige, große Krägen, Rüschen, Volants, Schleifen, breite Schultern und Falten – und das nur, um den Oberkörper herum, damit er zusätzlich präsenter wurde. Vorbei war die Zeit, in der die Frau hinter dem Mann gestanden hatte und nicht für voll genommen wurde. Nun standen sie im Vordergrund – und das allein durch ihre Mode. Die Zeit war damit vorbei, dass de Frau nur am Herd stand und für die Kindererziehung zuständig war. Nun hatte sie auch rein optisch Macht bekommen.

Die V-Linie sorgt für einen maskuline Betonung der Schulterpartien

Die V-Linie ist gar nicht so arg verbreitet, denn nach den 40iger Jahren verschwand sie wieder und tauchte erst in den 80iger Jahren erneut auf. Zu dieser Zeit aber auch mit einem großen Tam Tam, denn mit der V-Linie waren in den 80igern die sogenannten Pagodenschultern mehr als bekannt. In den 80iger Jahren hatte die V-Silhouette auch wieder etwas mit der Emanzipation zu tun. Die Frauen mussten sich erneut behaupten und so kommentiert die Mode wieder einmal die gesellschaftlichen Umstände. Die Gesellschaft wollte Frauen in den Chefetagen, was bis dato noch gar nicht vorgekommen ist. Natürlich sollten sich diese Frauen durch ihr Äußeres gegenüber anderen Frauen absetzen und so wurde die V-Linie wieder herangezogen. Frauen durften nicht mehr feminin und niedlich wirken. Sie sollten tough sein und stark wirken. Nichts sollte mehr an die verletzliche Hausfrau mit den Kindern erinnern. Aus diesem Grund wurde die V-Linie mit ihrer Oberkörperbetonung herangezogen, damit die Frauen eher maskulin wie Männer wirkten. Heute ist die V-Linie besonders bei androgynen, unisex Kleidungsstücken beliebt. Kleider gibt es auch viel in der V-Linie. Allerdings wirken sie eher weniger maskulin und dafür einfach auffälliger als andere Kleider. Besonders auf den Haute Couture Modenschauen ist die V-Linie oft vertreten, da sie für Aufsehen sorgt und die Designer sich verkünsteln können.

V-Linien- Kleider

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